Zustände in deutschen Schlachthöfen

WIr haben doch einige Nutzer hier die sich bewusst ernähren. Da wundert es mich dass ein Thread zu Schlachthöfen fehlt.

Ich esse schon wenig Fleisch weil ich weiß, dass Sauereien bei der Produktion gemacht werden.

Diese radikalen Fleischverzichter die einem irgendwelche Gewaltvideos unter die Nase reiben wollen konnte ich nie leiden. Das erinnert mich immer an radikale Feministen oder Atomkraftgegner. Man kanns auch übertreiben mit dem guten Einsatz. Vielleicht habe ich nur ein anderes Empfinden was solche Videos angeht. Mich wundern auch die Bio-Leute, die meinen, bei ihren Produkten - nicht nur beim Fleisch - wäre alles okay. Ich sag nur Umdeklarierung.

Zufällig habe ich einige Interviews zu Zuständen in deutschen Schlachthöfen gefunden.
Das billigste Fleisch kommt übrigens aus Deutschland. In Russland wurde bis vor ein paar Monaten viel deutsches Fleisch verkauft. Die Russen, obwohl sie nur ein paar Hundert Euro im Monat verdienen, haben deutsches Fleisch gekauft - weil es billig ist und genießbar.

Von diesen Interviews gibt es bestimmt Hunderte im Netz. Das ist auch nicht wirklich etwas Neues. Ich will die Zitate und Links einfach mit euch teilen.

Eins von einer Tierärztin die ein Praktikum gemacht hat. Und eins von einem Schlachthofmitarbeiter.

Schlachthofmitarbeiter:

Hans F.: Ja, den meisten ist das scheißegal. Manche Tiere zappeln noch, nachdem sie geschossen wurden, die haben noch Lebensgefühl, denen werden bei lebendigem Leib die Augen ausgestochen und die Beine abgeschnitten - die zappeln noch, die sind noch warm, die Tiere merken das noch. Das ist ein riesiges Leiden - wie bei einem Menschen. Tiere leiden schlimmer als wir.

Tierärztin:

Finnen sind Parasiten, die sich hauptsächlich bei Rindern finden, und die sich an Muskeln anlagern und verkapseln. Der Mensch kann sich durch den Konsum von infiziertem Fleisch anstecken. Die Erkrankung ist sehr gefährlich für den Menschen, weil die Parasiten im Körper umherwandern und sich an Organen anlagern können. Wenn Finnen bei Rindern gefunden wurden, blieb dem jeweiligen Tierarzt die Entscheidung allein überlassen, ob er das Fleisch trotzdem für den menschlichen Verzehr freigibt. Infiziertes Fleisch wird »brauchbar« gemacht, indem es für eine bestimmte Zeit tiefgefroren wird. Danach wird es ganz normal verkauft.

Ein Schwein, das ich gesehen habe, hatte Fieber, und wurde von der Amtstierärztin aussortiert. Was bedeutet, dass es mitten im Stall erschossen wurde, und dort auch noch mehrere Stunden liegen blieb, während die anderen Tiere daran vorbei laufen mussten.

Die Kontrolle durch die Amtstierärzte war für mein Empfinden sehr lasch, beispielsweise habe ich die leitenden Ärztin  nie hinten im Stall gesehen. Die Amtstierärztin füllte ihre Tabelle oft aus, und befand die Tiere somit für gesund und schlachttauglich, noch bevor sie sie überhaupt gesehen hatte. Nach dem Ausfüllen sah sie beim Ausladen zu. Meistens jedenfalls. Manchmal redete sie auch mit Kollegen und schaute gar nicht hin.

Was ist  mit Bio-Tieren? Gab es einen Unterschied?
Nein. Bio-Tiere und Nicht-Bio-Tiere werden alle gleich behandelt. Alle werden auf dieselbe Weise hineingetrieben und geschlachtet.

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Könnte mir vorstellen, wenn alle wüssten wie es in den Schlachthöfen und auch in den Zuchtbetrieben zugeht. Dann würde wahrscheinlich die Hälfte der Menschen kein Fleisch mehr kaufen.

Schlachthöfe sind auf maximalen Profit ausgelegt. Das sind Mitarbeiter, die den Laden hinterfragen eher störend. Die Schlachter haben einen Knochenjob. Den behalten sie aber auch nur so lange, wie sie beide Augen zudrücken und das Wohl der Tiere hinten ansteht. Der Billiglöhner aus dem Osten wartet schon. Solange nur der Profit zählt wird sich nichts ändern.

Ich stelle mir auch immer die Frage, warum so eine immense Menge an Fleisch produziert wird. Die Energiebilanz ist eher bescheiden. Man muss 10 Kilo Grünfutter für 1 Kilo Fleisch verfüttern. Da währe es doch sinnvoller, das Grünzeug direkt an den Homo Sapiens zu verfüttern. Ab und zu mal ein gutes Stück Fleisch ist lecker., aber ich müsste mich schon sehr zwingen jeden Tag Fleisch zu essen. Essen soll aber Vergnügen bereiten.

Ich kann auch nicht nachvollziehen wie man sich, wie z.Z. auf den Weihnachtsmärkten, diese Bratwürste antun kann. Wenn ich diesen Geruch in die Nase bekomme kann ich gar nichts mehr essen.

Dadurch, dass das Fleisch viel zu preiswert ist wird die Nachfrage noch gesteigert.