US-Ermittler stützten sich jahrelang auf fragwürdige Beweise
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US-Ermittler stützten sich jahrelang auf fragwürdige Beweise
In den USA müssen womöglich Tausende von Strafprozessen neu aufgerollt werden: Laut "Washington Post" hat das FBI Hunderte lokale Ermittler mit fragwürdigen Methoden geschult. Die Beweiskraft von Haaranalysen soll gravierend übertrieben worden sein.
Der Skandal um vertuschte Fehler in US-Strafprozessen hat offenbar größere Dimensionen als bislang bekannt. Wie die "Washington Post" berichtet, hat das FBI bis zum Jahr 2000 Hunderte von lokalen Ermittlern mit Methoden geschult, die sich mittlerweile als problematisch herausgestellt haben. Konkret geht es um Vergleiche von Hautpartikeln und Haaren, deren Beweiskraft extrem übertrieben wurde.
Seit Juli läuft nach Enthüllungen der US-Zeitung eine Untersuchung des Justizministeriums. Dabei werden alle Fälle geprüft, die sich auf Vergleiche von Haarproben durch das FBI-Labor stützen. Für mindestens 21.000 Fälle soll geklärt werden, ob Verdächtige auf Basis der fragwürdigen Methoden verurteilt wurden.
Doch nun berichtet die "Washington Post", dass von dem Justizskandal noch weit mehr Prozesse betroffen sein könnten. Die Verantwortlichen beim FBI hätten nämlich zwischen 600 und 1000 Ermittler in den bundesstaatlichen und lokalen Behörden geschult. Die Zeitung beruft sich auf Dutzende Interviews mit Verantwortlichen beim FBI und bei den lokalen Labors.
Hintergrund des Skandals ist folgender: Bevor die Ermittler DNA-Tests zur Überführung von Verdächtigen nutzen konnten, verließen sie sich oft auf optische Vergleiche von Haarproben. Per Mikroskop prüften sie, ob das Haar eines Verdächtigen mit Haaren übereinstimmte, die am Tatort gefunden wurden. Obwohl es laut Wissenschaftlern nie möglich war, mit diesem Verfahren 100-prozentig Identitäten festzustellen, nutzte es das FBI immer wieder vor Gericht. Zweifel an der Methode wurden ausgeblendet.
Welche Folgen das auch auf lokaler Ebene hatte, schildert die "Washington Post" an zwei Beispielen.
Im Jahr 2004 wurde Arnold Melnikoff, der Direktor des Kriminallabors von Montana, gefeuert, weil er sich bei Gutachten auf die Haarvergleiche gestützt hatte. Mehr als 700 seiner Fälle beruhten auf der umstrittenen Methode. Melnikoff verteidigte sich, er habe lediglich so agiert, wie es ihm FBI-Experten beigebracht hätten. Viele seiner Kollegen seien ebenfalls vom FBI geschult worden und hätten genauso gehandelt.
Im Jahr 2001 wurde Joyce Gilchrist entlassen, die Chefin des Polizeilabors von Oklahoma City. Bei mehr als 1400 ihrer Fälle habe sie Haarvergleiche durchgeführt, bei denen sie die "akzeptablen Grenzen der Wissenschaft überschritten" habe. Gerichtsunterlagen zeigen laut "Washington Post", dass sie ihre einzige Schulung zu diesem Thema 1981 vom FBI erhielt.
Experten fordern nun, die Untersuchung des Justizministeriums auszuweiten. "Wenn das FBI hier als Vorbild aufgetreten ist, müssen die Nachforschungen auf Labore im ganzen Land ausgedehnt werden", sagte Myrna S. Raeder, Jura-Professorin an der Southwestern University in Georgetown, der US-Zeitung. Sie leitet eine Arbeitsgruppe, deren Ziel es ist, die forensische Arbeit von Ermittlern zu verbessern. Raeder fürchtet, dass die FBI-Analysten, die die Beweiskraft von Haarproben übertrieben haben, bundesweit Nachahmer gefunden haben.
Welche Folgen das hatte, zeigte sich bei einem Fall, der im Frühjahr aufgedeckt wurde: Santae Tribble wurde 1978 für einen Mord verurteilt, den er nicht begangen hatte. Obwohl seine Eltern und Freunde unter Eid aussagten, der Verdächtige sei zur Tatzeit mit ihnen zusammen gewesen, sprach das Gericht ihn schuldig. Im Mittelpunkt der Beweisführung: ein forensisches Gutachten des FBI.
Spätere Untersuchungen ergaben jedoch, dass keines der gefundenen 13 Haare von Tribble stammte. Bei den Beweisen des FBI handelte es sich um Hundehaare.
Quelle: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Der Skandal um vertuschte Fehler in US-Strafprozessen hat offenbar größere Dimensionen als bislang bekannt. Wie die "Washington Post" berichtet, hat das FBI bis zum Jahr 2000 Hunderte von lokalen Ermittlern mit Methoden geschult, die sich mittlerweile als problematisch herausgestellt haben. Konkret geht es um Vergleiche von Hautpartikeln und Haaren, deren Beweiskraft extrem übertrieben wurde.
Seit Juli läuft nach Enthüllungen der US-Zeitung eine Untersuchung des Justizministeriums. Dabei werden alle Fälle geprüft, die sich auf Vergleiche von Haarproben durch das FBI-Labor stützen. Für mindestens 21.000 Fälle soll geklärt werden, ob Verdächtige auf Basis der fragwürdigen Methoden verurteilt wurden.
Doch nun berichtet die "Washington Post", dass von dem Justizskandal noch weit mehr Prozesse betroffen sein könnten. Die Verantwortlichen beim FBI hätten nämlich zwischen 600 und 1000 Ermittler in den bundesstaatlichen und lokalen Behörden geschult. Die Zeitung beruft sich auf Dutzende Interviews mit Verantwortlichen beim FBI und bei den lokalen Labors.
Hintergrund des Skandals ist folgender: Bevor die Ermittler DNA-Tests zur Überführung von Verdächtigen nutzen konnten, verließen sie sich oft auf optische Vergleiche von Haarproben. Per Mikroskop prüften sie, ob das Haar eines Verdächtigen mit Haaren übereinstimmte, die am Tatort gefunden wurden. Obwohl es laut Wissenschaftlern nie möglich war, mit diesem Verfahren 100-prozentig Identitäten festzustellen, nutzte es das FBI immer wieder vor Gericht. Zweifel an der Methode wurden ausgeblendet.
Welche Folgen das auch auf lokaler Ebene hatte, schildert die "Washington Post" an zwei Beispielen.
Im Jahr 2004 wurde Arnold Melnikoff, der Direktor des Kriminallabors von Montana, gefeuert, weil er sich bei Gutachten auf die Haarvergleiche gestützt hatte. Mehr als 700 seiner Fälle beruhten auf der umstrittenen Methode. Melnikoff verteidigte sich, er habe lediglich so agiert, wie es ihm FBI-Experten beigebracht hätten. Viele seiner Kollegen seien ebenfalls vom FBI geschult worden und hätten genauso gehandelt.
Im Jahr 2001 wurde Joyce Gilchrist entlassen, die Chefin des Polizeilabors von Oklahoma City. Bei mehr als 1400 ihrer Fälle habe sie Haarvergleiche durchgeführt, bei denen sie die "akzeptablen Grenzen der Wissenschaft überschritten" habe. Gerichtsunterlagen zeigen laut "Washington Post", dass sie ihre einzige Schulung zu diesem Thema 1981 vom FBI erhielt.
Experten fordern nun, die Untersuchung des Justizministeriums auszuweiten. "Wenn das FBI hier als Vorbild aufgetreten ist, müssen die Nachforschungen auf Labore im ganzen Land ausgedehnt werden", sagte Myrna S. Raeder, Jura-Professorin an der Southwestern University in Georgetown, der US-Zeitung. Sie leitet eine Arbeitsgruppe, deren Ziel es ist, die forensische Arbeit von Ermittlern zu verbessern. Raeder fürchtet, dass die FBI-Analysten, die die Beweiskraft von Haarproben übertrieben haben, bundesweit Nachahmer gefunden haben.
Welche Folgen das hatte, zeigte sich bei einem Fall, der im Frühjahr aufgedeckt wurde: Santae Tribble wurde 1978 für einen Mord verurteilt, den er nicht begangen hatte. Obwohl seine Eltern und Freunde unter Eid aussagten, der Verdächtige sei zur Tatzeit mit ihnen zusammen gewesen, sprach das Gericht ihn schuldig. Im Mittelpunkt der Beweisführung: ein forensisches Gutachten des FBI.
Spätere Untersuchungen ergaben jedoch, dass keines der gefundenen 13 Haare von Tribble stammte. Bei den Beweisen des FBI handelte es sich um Hundehaare.
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Gast- Gast
Re: US-Ermittler stützten sich jahrelang auf fragwürdige Beweise
Tja. Da sieht man es mal wieder mit was für bescheuerten Methoden die da arbeiten. Wer weiß wieviele UNSCHULDIGE Menschen da überall in den Gefängnissen sitzen! Scheiß FBI!
Gast- Gast
Re: US-Ermittler stützten sich jahrelang auf fragwürdige Beweise
Richtig und dem Ami ist es scheiß egal, es wird so hingebogen wie sie es brauchen und fertig.
Wer dabei drauf geht oder auf der Strecke bleibt, ist völlig egal.
Hauptsache sie erreichen das Ziel.
L.G
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Nibirius- Moderator
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Re: US-Ermittler stützten sich jahrelang auf fragwürdige Beweise
Genau so sind die! Deswegen auch die ganzen inzenierten Amokläufe! Denen ist das wirklich scheiß egal! Hauptsache die bekommen das durch was sie wollen.
Gast- Gast
Re: US-Ermittler stützten sich jahrelang auf fragwürdige Beweise
Ja Slip und das haben auch schon viele Leute erkannt und ich denke es werden auch immer mehr.
Aber es ist auch gefährlich, da sie vor nichts zurück schrecken.
ich habe gesehen, das auch in diesem Forum Leute aus den Usa als Gäste sind........ also vieleicht ist es besser acht zu geben, was wir hier vom Stapel lassen, ich weiß es nicht und man weiß ja auch nicht, wann man an einer " Verschwörung " zu dicht dran ist.... verstehst Du was ich meine?
Ich wünsch Dir und Deinen Lieben eine besinnliche Weihnachtszeit bis dann.
L.G
Aber es ist auch gefährlich, da sie vor nichts zurück schrecken.
ich habe gesehen, das auch in diesem Forum Leute aus den Usa als Gäste sind........ also vieleicht ist es besser acht zu geben, was wir hier vom Stapel lassen, ich weiß es nicht und man weiß ja auch nicht, wann man an einer " Verschwörung " zu dicht dran ist.... verstehst Du was ich meine?
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Nibirius- Moderator
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Re: US-Ermittler stützten sich jahrelang auf fragwürdige Beweise
In der BRD GmbH sitzen auch unschuldige Menschen im Knast. Da braucht sich dieser Staat nicht hinter den USA zu verstecken!
z.B. der Fall Harry Wörz
Eine Überführung mit DNA ist auch nicht SO sicher wie behauptet wird. Die Unsicherheit mag gering sein. Sie ist aber immer noch so groß, dass es mehrere Übereinstimmungen gibt wenn die Anzahl der Personen groß genug ist. Bei einer Stadt mit 1 Million Einwohner kann die Anzahl durchsaus im niedrigen zweistelligen Bereich sein.
Quelle Gen-ethisches Netzwerk: Nachweisgrenzen der DNA-Analyse
z.B. der Fall Harry Wörz
Eine Überführung mit DNA ist auch nicht SO sicher wie behauptet wird. Die Unsicherheit mag gering sein. Sie ist aber immer noch so groß, dass es mehrere Übereinstimmungen gibt wenn die Anzahl der Personen groß genug ist. Bei einer Stadt mit 1 Million Einwohner kann die Anzahl durchsaus im niedrigen zweistelligen Bereich sein.
Quelle Gen-ethisches Netzwerk: Nachweisgrenzen der DNA-Analyse
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