Einmal Mars einfach, bitte!

Eine holländische Casting-Show will bis in zehn Jahren Menschen auf den Mars bringen - ohne Rückkehr. Bereits vier Schweizer haben sich zum Casting angemeldet.

Der Älteste ist 82, der Jüngste 18 und alle haben denselben Traum: Sie wollen auf den Mars auswandern. Aus diesem Grund haben sie sich als Kandidaten der holländischen Casting-Show Mars One gemeldet, die in zehn Jahren die ersten vier Menschen auf den Mars bringen will.

Im näheren Umfeld der Kandidaten stösst die Weltraum-Begeisterung auf wenig Verständnis. «Meine Mutter hat gesagt, ich solle doch lieber einen anständigen Beruf lernen statt mich als Mars-Astronaut zu bewerben», sagt der 18-jährige Philipp Studer aus Egerkingen. Doch der junge Solothurner hat es sich in den Kopf gesetzt, die Casting-Show zu überstehen und 2023 auf den Mars auszuwandern: «Ich meine es ernst! Ich bin technisch interessiert und bringe grosses Wissen in den Bereichen Physik und Chemie mit. Mich wird man auf einer solchen Mission sicher brauchen können!»

Freundin hat Zweifel

Auch Steve Schild aus dem thurgauischen Balterswil will unbedingt auf den Roten Planeten. «Der Mars hat mich schon als Kind fasziniert», sagt der 28-Jährige. Im September erfährt Schild, ob er die erste Casting-Runde überstanden hat. Dies wird er dann auch seiner Freundin mitteilen müssen, die gewisse Bedenken hat. «Ich finde es cool, dass er seine Träume verfolgt und traue ihm auch zu, dass er es schafft», sagt Corinna Küttel. «Aber trotzdem, ich will doch nicht plötzlich alleine sein!»

«Steve hat mir sogar ein Kind versprochen, falls er die Casting-Show überstehen würde», erzählt Küttel. Ernsthafte Probleme hätte die 21-Jährige hingegen, falls es unter den Mars-Auswanderern eine attraktive Astronautin hätte. «Aber verbieten könnte ich es ihm trotzdem nicht – gegen den Mars hab ich keine Chance.»

Eine gigantische Reality-TV-Show

Insgesamt haben sich über 70'000 Kandidaten für Mars One beworben. Die Besten von ihnen sollen ein siebenjähriges Trainingsprogramm absolvieren, das vergleichbar mit Big Brother am Fernsehen übertragen wird. Auch der siebenmonatige Flug sowie das Leben auf dem Mars soll gemäss Initianten als gigantische Reality-TV-Show inszeniert werden. 6 Milliarden Dollar Werbeeinnahmen sind nötig, um das technisch anspruchsvolle Projekt zu realisieren.

Der Deutsche Raumfahrtsprofessor Ulrich Walter bezeichnet das Projekt allerdings als unrealistisch. «Die Technologie für einen Marsflug ist zwar vorhanden, aber es fehlt die Sicherheit. Einfach ein Raumschiff zu bauen und loszufliegen, ist eine Harakiri-Mission», sagte er gegenüber pressetext. Die veranschlagte Summe und der Zeithorizont bis 2023 seien nicht realistisch. «Ein One-Way-Flug zum Mars kostet schätzungsweise eher 20 bis 30 Mrd. Dollar.»

Ohne Rückflug

Ein Rückflug ist gemäss Organisatoren nicht vorgesehen. «Wir suchen Astronauten, die bereit sind, die Erde für immer zu verlassen», sagte Co-Gründer Bas Lansdorp bei der Lancierung des Projekts. Daran will Kandidaten-Freundin Corinna Küttel nicht so recht glauben. Sie hofft, dass ihr Freund zwischendurch mal zu Besuch kommen würde. «Ich selber würde ihn aber sicher nie besuchen, ein Flug zum Mars ist mir definitiv zu gefährlich.»

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Schaut euch auch die Bilder an! Mit den Typen möchte ich aber nicht ein paar Monate in einem Raumschiff unterwegs sein... und dann haben sich die Zeichner mal richtig was rausgenommen: auf Bild 6 haben sie auf der Marsoberfläche sogar eine karge Vegetation reinkopiert... wenn das mal nicht die grössten Optimisten sind!!!

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Hier gehts zur Website von Mars One: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Und der Werbetrailer:

Ich persönlich kann zu der Reality-Show nur noch eins sagen:

Was soll man nun dazu sagen. Ich würde auch nicht mit diesem Team zum Mars flieg wollen .  
In Deutschland soll auch schon Leute geben die sich gemeldet habe.

Jeder Mensch hat das recht sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte. Ohne den Entdeckergeist würde der Mensch noch in kleinen Gruppen irgendwo an einer gemütliche Stelle sitzen. Im 19. Jahrhundert wurden Entdecker noch wie Helden gefeiert. Heute würde man die Leute in die Klapse stecken.

Ist schon richtig, weisnix. Ich will ja auch niemandem seine Träume verderben... Aber mit einer Ein-Fluges-Karte auf den Mars, ohne Möglichkeit der Rückkehr, sogenannt autark (mit wahrscheinlich ungenügender Infrastruktur)? Gibt ein paar Möglichkeiten: 1. Verhungern, 2. Ersticken, 3. Psychotische Störung, 4. Erkranken und keine Behandlungsmöglichkeit?
Das Projekt ist unterdimensioniert und nicht durchdacht, nur zum Zweck der Gewinnmaximierung konzipiert.
Das hat doch nichts mehr mit Wissenschaft und Entdeckertum zu tun - da reagiert nur der Mainstream, das Geld und die Medien - und die Leute, die da mitmachen wollen, na ich weiss nicht. Das wird kein gutes Ende nehmen (einfach so gefühlsmässig).
Da bleib ich lieber hier unten auf der guten alten Erde, kämpfe mich durchs Leben und geniesse so triviale Sachen wie eine Blume, ein Insekt, ein Naturereignis oder die Harmonie mit mir lieben Menschen.
Das macht mich dann noch viel mehr zum Entdecker als irgendwelche Leute, die sich ihre Hoffnung auf dem Mars zusammenschustern und eigentlich nur zum Zweck des Profits ins Weltall geschossen werden.

Da müssen sich doch die Bewerber den Kopf drüber zerbrechen. Ist doch deren Entscheidung. Ich sehe da keinerlei Grund eingreifen zu müssen. Das sind erwachsene mündige Erdenbewohner.

DSDS verbiete auch niemand. Selbes Geschäftsmodel.

Ja ja , Die Menschen haben sich nicht verändert. Gladiatorenkämpfe, Öffentliche Hinrichtungen, nun bald Selbstmordkommandos per Lifescreen und in den Medien. Hauptsache die Menschen haben ihren Spaß und es gibt viel Profit.
Wo bleibt die Moral und die Ethik? Ach ja, wird ja langsam und schleichend abgeschafft.

DSDS verbiete auch niemand. Selbes Geschäftsmodel.

Natürlich! Das ist es ja! Das Geschäftsmodell ist nicht den speziellen Erfordernissen an eine solche Reise wie Mars one angepasst. Bei DSDS besteht ja auch schliesslich keine Mortalität aufgrund des Events. Somit kann ich mich Lukes Kommentar nur anschliessen.

Mir geht es in diesem Fall nicht um die Freiheit der Teilnehmer bzw. dem freien Willen, dies zu tun. Das muss wirklich jeder selbst entscheiden, die Reise mitzumachen und sein restliches Leben auf einem kalten, vegetationslosen, langweiligen Planeten ohne Sauerstoffatmosphäre zu verbringen. Es geht hier eigentlich darum, dass es mit grösster Wahrscheinlichkeit ein Todeskommando sein wird - und dass niemals alle Eventualitäten abgedeckt sein können. Es geht um die Gefahren, die nicht vorausschaubar sind.

Wir waren bis jetzt bemannt nur kurze Zeit auf dem Mond. Eine Mondstation liegt aber in weiter Ferne. Der Mars ist da noch ein ganz anderes Kaliber. Wir haben keinerlei Erfahrungen mit Stationen auf anderen Planeten. Wir haben grösste Mühe, auf dem Mars zu landen. In der Vergangenheit sind wirklich überdurchschnittlich viele Mars-Missionen gescheitert, im Vergleich zu anderern Landungen auf Planeten oder Monden.
Bevor wir nicht zumindest mal eine Mondbasis haben wo dauernd Menschen leben, auch mit der Möglichkeit der Rückkehr zur Erde. Bevor wir nicht Langzeiterfahrungen von Menschen haben, die einer derartigen Situation ausgesetzt waren - solange sollte eine solche Big-Brother-Mars-Show nicht genehmigt werden dürfen. Und wenn schon, könnten die Veranstalter dasselbe ja auch auf dem Mond planen. Wobei auch diese Variante lebensgefährlich wäre.

  Aber nur zu - meldet euch an, ihr Geweihten des Todes.  

Ich werde keine einzige Träne vergiessen.

@Simo: Offizell ist dies sicherlich so.
Aber ich habe schon massig Videos über diverse Gebäude auf den Mond gesehen,
da gibt es einige wirklich gute Videos davon. Ich denke mal, eine ca. Hand voll Menschen,
wissen hier auf der Erde, welche Basen auf dem Mond schon stehen und was schon
alles machbar ist.

Ich rede dabei aber nicht, von unsrer Entwicklung. Sondern ich denk eher, da man
ja auch einige Infos hat, das immer mal wieder an fremden UFOs gedoctort wird,
auf das man deren Technik besser nutzen kann, das die gefundenen Raumschiffe/UFOs
dazu benutzt werden, auch mal zu Mond oder Mars zu fliegen. Dann kann man abchecken,
was alles machbar wäre und vorher schon diverse Schritte einleiten, für das Gelingen.

Ich hatte da zB. auch mal einen Bericht gelesen, das man schon öfter mal, mit
UFOs zum Mars fliegt. Wäre das der Fall, dann verwundert es nicht, das man so selbstsicher,
sogar schon "offizell" Leute dahin schicken will.

Das des Risiko und die Strukturen; zB. das Raumschiff, ein vollkommen anderes sein wird,
die Risiken für die Leute auch ganz andere, viel größere unabschätzbare Risiken, das
ist natürlich trotzdem sehr wahrscheinlich und wird denk ich durch sog. "Erfahrung unter der Hand",
sicherlich übersehen, unterschätzt oder ignoriert.

Es ist natürlich Spekuatlion dabei, wenn man so ein Thema anspricht. Aber ich halte zumindest
diesen Fakt, das man so schon diverse Erfahrung mit "anderen Planeten" in unsrem Sonnensystem hatte,
für möglich und gut wahrscheinlich.


Liebe Grüße!

Schaut euch auch die Bilder an! Mit den Typen möchte ich aber nicht ein paar Monate in einem Raumschiff unterwegs sein...

Ja komm.  Philipp und Steve sind ja mal halb so schlimm. Der graue Herr der lieber zum Mars will als ins Altersheim kann aber ohne mich fliegen. Außer er nimmt seine Krankenschwester mit und stinkt mich nicht voll.

Das Programm Mars One ist ja schon ein paar Jahre alt. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet.

  Aber nur zu - meldet euch an, ihr Geweihten des Todes.    

Ich werde keine einzige Träne vergiessen.

Wer einen Hinflug ins Unbekannte ohne Rückflug bucht, will das bestimmt auch nicht.

Nicht umsonst heißt der Werbespruch von Mars One "Mars or Bust", Mars oder Platzen (Gemeint ist die Mission, das Raumschiff oder die Astronauten selber die platzen *gg*). Eine Anspielung auf den Spruch von Gemini5. Auf Gemini 5 stand der Text "8 Days or Bust".

Amy Sheira Teitel die auf ihrem Blog tolle Sachen über die 60er 70er Jahre der Raumfahrt schreibt, hat mal einen skeptischen Artikel zu Mars One verfasst.

Ich sag mal so: Die geht auch davon aus, dass die Leute über kurz oder lang alle sterben  Aber hey, no risk no fun.

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Und Teitels englischer Blog für alle Raumfahrtfans
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Nochmal: Die Raumfahrer der 60er und 70er Jahre sind mit einer ähnlichen Einstellung ran gegangen. Niemand wusste so recht, ob er zurückkehrt. Oft sind die Astronauten knapp dem Tod entgangen und wenige kamen wirklich nicht lebendig zurück.

Die Schiffsreisen des 14 und 15 Jahrhunderts hatten noch höhere Verluste mit teilweise 80% der Mannschaft. Pedro Álvares Cabral, der einen Weg nach Indien gesucht und Brasilien entdeckt hat, ist mit 13 Schiffen und 1200 Mann Besatzung in See gestochen und mit 2 Schiffen zurückgekehrt. Dagegen ist die Raumfahrt der 60er Jahre ein Ausflug ins Schullandheim.

Solche Artikel wie von der 20 Minuten schädigen der Forschung irgendwie mehr als sie nutzen.

@Luke
Lange dauert es nicht mehr, bis ein Sender eine Gameshow ala "Das Millionenspiel" (Wikipedia) ankündigt. Unter Kandidatenmangel wird diese Sendung ganz bestimmt nicht leiden.

Das Millionenspiel schrieb:Menges auf Authentizität getrimmte Show mit gestellten Außenaufnahmen und geschickt eingestreuten „Dokus” sah so echt aus, dass manche TV-Zuschauer bei der Erstausstrahlung am 18. Oktober 1970 in der ARD dachten, sie sähen eine wirkliche Menschenjagd. Interessant war auch deren Reaktion: Obwohl Empörung überwog, riefen manche Leute die fiktive Telefonnummer des Senders an und wollten sich als Kandidat in der Rolle des Gejagten oder auch als Jäger anmelden.

Gibt eigentlich Statistiken über den Verbleib von ausgeschiedenen DSDS Teilnehmern. Gibt es da einige Auffälligkeiten gegenüber nicht Teilnehmern?

Moral und Ethik? Das passt nicht mehr in unsere Kapitalgesellschaft. Nur wer beides nicht hat, bringt es zu Macht und Reichtum!
Das Volk will "Brot und Spiele". Die Eliten auch!

Reality TV ist nur erfolgreich wenn man es mit Dummheit und gefälschten Szenen spickt.

Intelligentes oder echtes Reality TV will keiner sehen.

Deshalb wird Mars One keine hohen Einschaltquoten erfüllen. Außer sie ändern das Konzept der Sendung hin zu unwissenschaftlich und dämlich. (Beziehungskrisen, gefälschte vorgespielte Konflikte etc)

Einer der Schwachpunkte von Mars One. Es will Reality TV sein, entspricht aber gar nicht dem Konzept.

Ich habe die Vorlage zu der "Reality TV Show" gefunden!

Wikipedia: Unternehmen Capricorn

Der Film wird auch gerne im Zusammenhang mit dem "Moon Hoax" genannt. Schaut euch mal den englische Titel an!

@weisnix
Ha, Das Millionenspiel kenne ich auch noch. Aus der 1970gern. Lang ist es her.



Quelle YouTube / Steich77

Schon erschreckend wie weit und realistisch vor 40 Jahren vorausgedacht wurde. Mit der Freizeitgesellschaft hat es ja leider nicht geklappt, wie es von anderen Vordenkern prophezeit wurde.